Weniger und schwächere Spermien durch E-Zigaretten

Unsere Kinderwunsch-ExpertInnen warnen

Die Forschungsergebnisse einer aktuellen dänischen Studie belegen, dass Männer, die täglich E-Zigaretten rauchen, weniger und unbeweglichere Samenzellen produzieren als Nichtraucher[1].

Somit erschwert das „elektronische“ Rauchen das Zeugen von Kindern erheblich. Dass das Rauchen von Tabakzigaretten ebenfalls die Samenproduktion drastisch verringert, ist der Wissenschaft schon seit langem bekannt. Prof. Andreas Obruca und Prof. Heinz Strohmer, unsere ärztlichen Leiter des Kinderwunschzentrum an der Wien raten: „Paare mit Kinderwunsch sollten das Rauchen ganz lassen. Die einzige Alternative ist das Nichtrauchen.“ 

Viele Raucher steigen auf die elektronische Zigarette um, im Glauben, dass diese weniger schädlich sei als die Tabakzigarette. Ein Trugschluss, wenn es um die Fruchtbarkeit geht – das belegt nun ein Forschungsteam der Universität Kopenhagen. Hierzu wurden die Samenzellen von 2008 Männern innerhalb von fünf Jähren regelmäßig auf Qualität und Quantität untersucht. Rund die Hälfte der Männer (52 %) waren Zigarettenraucher, 13 % konsumierten E-Zigaretten. Die Männer waren durchschnittlich 19 Jahre alt – also alle in einem sehr „fruchtbaren“ Alter.

E-Zigarette ist keine Alternative bei Kinderwunsch

Im Vergleich zu Nichtrauchern hatten E-Zigaretten-Konsumenten eine signifikant niedrigere Gesamtzahl an Spermien (147 Millionen gegenüber 91 Millionen), ebenso wie tägliche Zigarettenraucher (139 Millionen gegenüber 103 Millionen). Zusätzlich zur geringeren Spermienproduktionsmenge leidet durch das Rauchen auch die Qualität der Samenzellen. So zeigte die Studie eine Abnahme der Spermiendichte sowie eine reduzierte Beweglichkeit der Samenzellen. Laut Studienergebnissen produzieren Männer die E-Zigaretten rauchen somit weniger, und langsamere Spermien als Nichtraucher. „Ob eine Schwangerschaft eintritt, hängt stark vom Lebensstil des Paares ab. Wir sehen hiermit bestätigt, dass das Umsteigen von Tabakzigarette auf E-Zigarette keine Lösung ist, wenn man Vater werden möchte“, so Prof. Heinz Strohmer.

Derzeit sind 10-15% aller Paare ungewollt kinderlos

Männer beschäftigen sich kaum mit dem Thema der eigenen Fruchtbarkeit. Der Wunsch Nachwuchs zu bekommen kann sich jedoch zur psychischen Belastung für Paare entwickeln. „Die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit liegen zu 55,1% beim Mann, 14,8% bei der Frau und in 30,1% der Fälle an beiden Partnern“, erklärt Prof. Andreas Obruca, unser ärztlicher Leiter sowie Präsident der IVF Gesellschaft. Hier hilft dann oft die Reproduktionsmedizin weiter. Im Jahr 2018 wurden in Österreich insgesamt rund 16.300 IVF-Behandlungen durchgeführt, darunter knapp 11.000, die vom IVF-Fonds unterstützt wurden – das sind um 50 % mehr als vor zehn Jahren.

 

[1] Stine Agergaard Holmboe, Lærke Priskorn, Tina Kold Jensen, Niels Erik Skakkebaek, Anna-Maria Andersson, Niels Jørgensen, Use of e-cigarettes associated with lower sperm counts in a cross-sectional study of young men from the general population, Human Reproduction, Online: https://doi.org/10.1093/humrep/deaa089

Sind Sie (E-)Raucher und möchten Ihre Samenqualität überprüfen?

Dann vereinbaren Sie einen Termin zum Spermiogramm - unser Team berät Sie gerne und beantwortet alle Ihre Fragen.

TERMIN VEREINBAREN