Neues Jahr, Neues Glück: Sechs Tipps für Ihren Kinderwunsch

Vom Kinderwunsch zum Wunschkind

Nach einer besinnlichen Weihnachtszeit und dem Jahreswechsel rückt, mit Blick aufs neue Jahr 2023, bei vielen Paaren der Kinderwunsch in den Fokus. Ungefähr ein Jahr brauchen Paare bei regelmäßigem Geschlechtsverkehr, um schwanger zu werden. Eine erfolgreiche Schwangerschaft ist dabei eng mit dem Lebensstil des Paares verbunden. Passend zum neuen Jahr und damit einhergehenden Vorsätzen, kann bereits mit einfachen Tipps der langersehnte Weg zum Wunschkind begünstigt werden.

In Österreich ist jedes vierte Paar von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen: Ein erfüllter Kinderwunsch ist Lebensglück, ein unerfüllter kann jedoch eine große Belastung sein. Die Ursachen dafür gestalten sich sehr vielfältig und betrifft beide Partner in gleichem Ausmaß. Damit aus dem Wunsch auch Wirklichkeit wird, empfiehlt Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer sechs Tipps für erfreuliche Nachrichten im neuen Jahr.

„Das Thema Fruchtbarkeit beginnt nicht erst bei der Behandlung, sondern viel früher. Die Fruchtbarkeit der Frau sinkt bereits ab dem 33. Lebensjahr. Viele Paare warten viel zu lange, bis sie sich Hilfe suchen“, erklärt Univ. Prof. Dr. Strohmer, „Neben der medizinischen Abklärung spielt auch der eigene Lebensstil eine entscheidende Rolle: Faktoren wie Rauchen, übermäßig Alkohol, Stress, Schlafmangel oder eine ungesunde Ernährung können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.“

#1 Mit ausgewogener Ernährung zum Wunschkind

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit mehreren Portionen Obst und Gemüse ist die Basis, um die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern zu erhöhen und kann den Eintritt einer Schwangerschaft wesentlich begünstigen. Dabei ist besonders die Zufuhr von Vitaminen (C, E, A, B), Mikronährstoffen (Eisen, Magnesium, Calcium, Selen) und Folsäure empfehlenswert. Des Weiteren ist bei einem Kinderwunsch auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr (Wasser, ungesüßter Tee) zu achten – der Konsum von Koffein und zuckerhaltiger Limonaden sollte reduziert werden. 

#2 Neujahrsvorsatz: Nichtraucher*in werden lohnt sich

Es ist seit langem bekannt, dass Rauchen die Fruchtbarkeit von Frauen vermindern kann. Die Einnistung der befruchteten Eizelle wird erheblich durch die Giftstoffe in der Blutbahn erschwert. Rauchen beeinträchtigt unter anderem die Entwicklung der Eizellen sowie die Hormonbildung. Aus diesem Grund sind Raucherinnen weit weniger fruchtbar als Nichtraucherinnen. Die Aussicht einer Empfängnis wird bis zu 50 Prozent reduziert, gleichzeitig ist die Abortwahrscheinlichkeit deutlich erhöht. Das Nichtrauchen spielt auch bei Männern eine große Rolle, vor allem in Anbetracht der aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Zusammenhang mit der Qualität der Samenflüssigkeit: Noch vor 50 Jahren lag der Durchschnitt pro Milliliter Ejakulat bei 100 Millionen Samenzellen – heute sind es nur noch zwischen 20 und 6 Millionen. Mehr dazu finden Sie hier.

„Während einer Kinderwunschbehandlung bei Raucherinnen mit In-vitro Fertilisation (IVF) werden ca. 45 Prozent weniger Eizellen gewonnen und meist müssen doppelt so viele IVF-Versuche durchgeführt werden“, so Strohmer, „Wir empfehlen daher frühzeitig mit dem Rauchen aufzuhören, da es oft Monate dauert, um eine Verbesserung der Fruchtbarkeit zu erzielen.“

#3 Alkohol bitte in Maßen

Alkohol hat sowohl für Frauen als auch Männer einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Die Zeit bis zum Eintreten einer Schwangerschaft wird deutlich verlängert und das Risiko einer Fehlgeburt steigt drastisch an. Ein negativer Einfluss besteht bereits bei einem oder mehr alkoholischen Getränken pro Tag bzw. sieben alkoholischen Getränken pro Woche. „Ab Beginn einer Kinderwunschbehandlung bzw. dem Eintritt einer Schwangerschaft sollten gänzlich auf Alkohol verzichten werden, da der Konsum zu schweren Fehlbildungen oder gar einer Fehlgeburt führen kann“, warnt der Kinderwunsch-Experte.

#4 Stressfrei ins neue Jahr

Stress entsteht durch besondere Ereignisse oder Herausforderungen in unserem Leben, die eine negative Auswirkung auf unsere Lebensqualität haben. Besteht über längere Zeit ein unerfüllter Kinderwunsch, bedeutet das für die betroffenen Paare eine außerordentliche Belastung. Der dadurch erzeugte chronische Stress kann einen negativen Einfluss auf die Behandlung nehmen. Zahlreiche Studien belegen: Je größer der Stress, desto geringer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Mit verschiedenen Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Tai Chi oder Musik für Geist und Seele kann dem Stress entgegengewirkt werden. Für bestehende Kinderwunschpaare des Kinderwunschzentrum an der Wien bietet unsere Psychotherapeutin Eveline Leitl außerdem einige kostenfreie Angebote.

#5 Fit und ausgeschlafen für das neue Glück

Studien belegen, dass Frauen, welche leichtes, moderates Training betreiben, eine verbesserte Insulinfunktion und ein verbessertes Hormonprofil aufweisen. Frauen, die nicht trainieren oder übergewichtig sind, haben dabei weitaus schlechtere Ergebnisse. Ein erhöhter BMI (>25) vor einer Schwangerschaft weist ein stark erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes und für alle blutdruckassoziierten Krankheiten, wie erhöhten Blutdruck oder Nierenprobleme, auf. 

Auch ein regelmäßiger Schlafrhythmus ist wichtig für die hormonelle Regulierung sowie die Grundlage unseres Wohlbefindens. Verbunden mit regelmäßiger Bewegung kann sich dies positiv auf den Eintritt einer Schwangerschaft auswirken. Spezielle Trainingsmethoden, wie die Aviva Methode, die den Hormonhaushalt der Frau positiv beeinflusst oder Luna Yoga, unterstützen nicht nur die Behandlung, sondern fördern auch den Abbau von Stress und Stimmungsschwankungen.
„Wir empfehlen Paaren mit Kinderwunsch sich schon frühzeitig Gedanken zur Familienplanung zu machen und ein Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln. Eine gesunde Lebensweise kann dabei den Weg für die zukünftige Kinderwunschreise maßgeblich unterstützen“, so Strohmer. 

#6 Impfungen rechtzeitig einplanen

Besonders in der Zeit vor einer Schwangerschaft ist es wichtig, den eigenen Impfpass auf den aktuellen Stand zu bringen, um Mutter und Kind zu schützen. Univ. Prof. Dr. Strohmer empfiehlt bei Kinderwunsch und Schwangerschaft die rechtzeitige Impfplanung. Neben Impfungen gegen Influenza oder Tetanus spricht sich der Experte auch klar für eine Corona Schutzimpfung während und vor einer Schwangerschaft aus. Die Booster-Impfung soll bestmöglich zeitnah stattfinden, da eine Corona-Erkrankung Mutter und Kind gefährden. Mehr dazu finden Sie hier.