Häufige Fragen zur Überstimulation (OHSS)

Das Überstimulationssyndrom (Ovarian Hyper Stimulation Syndrome = OHSS) bezeichnet eine seltene Komplikation, die bei der hormonellen Stimulation im Rahmen einer künstlichen Befruchtung auftreten kann. Jedoch ist faktisch jede Form der Überstimulation selten und mit praktischen oder medizinischen Interventionen gut in den Griff zu bekommen. Alle wichtigen Informationen dazu finden Sie in unseren häufigen Fragen.

Das Überstimulationssyndrom (Ovarian Hyper Stimulation Syndrome = OHSS) bezeichnet eine seltene Komplikation, die bei der hormonellen Stimulation im Rahmen einer künstlichen Befruchtung auftreten kann. Die Ausprägung kann sehr unterschiedlich sein, von einer leichten Störung des Wohlbefindens bis hin – in sehr seltenen Fällen – zu einer schweren Erkrankung, die stationär behandelt werden muss.

Je nach Schwere der Überstimulation zeigen sich verschiedene Symptome. Vorstufen dieser Symptome (Spannungsgefühl im Unterbauch, Unwohlsein, leichte Übelkeit) können auch während einer normal verlaufenden Stimulation auftreten und benötigen keiner besondere Therapie.

Moderate Formen

  • Unwohlsein, leichte Schmerzen, Übelkeit, Gefühl von Blähungen, Nachweis von Aszites (Wasseransammlung im Bauch) durch Ultraschall und vergrößerte Eierstöcke

Schwerere Formen

  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Oligurie (Veränderung in der Harnausscheidung), (Ober-)Bauchschmerzen, Atembeschwerden, Zwerchfellreizung, Ultraschall zeigt vergrößerte Eierstöcke und deutliche Aszites (Wasseransammlung im Bauch), dadurch merkliche Spannung des Bauches

Die Therapie einer Überstimulation hängt von Schweregrad ab.

  • Maßnahmen, die zuhause getroffen werden (bei leichten Formen)
    körperliche Schonung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr (mind. 3-4 Liter pro Tag), Kühlung des Unterbauchs (Drosselung der Durchblutung der Eierstöcke), eiweißreiche Kost bzw. Eiweißdrinks aus der Apotheke oder Supermarkt (z.B. Allin) haben sich ebenfalls als sehr hilfreich erwiesen
  • Symptomlinderung und Behandlungsmöglichkeitenzur Vorbeugung von Komplikationen
    Infusionen (z.B. Multi-Lipid (SMOF) oder Calcium), Ankurbeln der Nierenfunktion zur Wasserausscheidung, Aszitespunktion zur Verringerung des Bauchdrucks, Überwachung der Flüssigkeitsausscheidung, des Bauchumfangs und der Blutwerte (das Eintreten sehr schwerer Komplikationen wie Nierenversagen oder einer Thrombose soll so verhindert werden)
  • Engmaschige, ambulante Betreuung bzw. stationäre Aufnahme (bei schweren Formen)
    kann in einer gynäkologischen Abteilung eines Krankenhauses erfolgen. In Wien sind bei OHSS besonders das AKH oder das SMZ-Ost zu empfehlen.

Dafür muss man in die beiden Formen des Überstimulationssyndroms unterscheiden.

  • „Early Onset”: tritt meist innerhalb weniger Tage nach der Follikelpunktion auf; die Symptome und Komplikationen werden weniger, falls keine Schwangerschaft eintritt.
  • „Late Onset”: ist offensichtlich an die Hormonproduktion zu Beginn einer Schwangerschaft gekoppelt und tritt erst 8 bis 17 Tage nach der Follikelpunktion auf. Es bessert sich spontan mit der abnehmenden Aktivität des Gelbkörpers (Corpus Luteum). Dies geschieht in etwa ab der 5.-6. Schwangerschaftswoche.

Wenn sich die Symptome der Überstimulation nach der Follikelpunktion weiter verstärken und schwerere Formen annehmen, wird von uns angeraten, den Embryotransfer "abzusagen". Die Behandlung wird dann zu diesem Zeitpunkt abgebrochen und die Embryonen für einen späteren Versuch gefroren (kryokonserviert).

Im nächsten Versuch muss dann nur noch der Kryo-Embryotransfer erfolgen.