Aktuelle Studienergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Body-Mass-Index und dem vorzeitigen Einsetzen der Menopause: Bereits leicht untergewichtige Frauen weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für eine verkürzte Fruchtbarkeit auf.
Ein Team der University of Massachusetts analysierte die Daten von 78.759 Frauen im fruchtbaren Alter auf einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Eintreten der Menopause. Die im Dezember 2017 publizierte Studie zeigt, dass bereits leichtes Untergewicht zu einem deutlich erhöhten Risiko führt, vor dem 45. Lebensjahr in die Menopause zu kommen. „Frauen mit Untergewicht haben häufig Schwierigkeiten an Gewicht zuzulegen, nicht selten wird dies jedoch von ihrem Umfeld verharmlost“, warnt Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca, Leiter des Kinderwunschzentrums. Die Gründe für Untergewicht reichen von Mangelernährung über Störungen der Nährstoffaufnahme bis hin zu Erkrankungen der Schilddrüse oder Diabetes.
Untergewicht und häufige Gewichtsschwankungen sind Risikofaktoren
Diese Erkenntnisse folgen einer Auswertung von in den USA zwischen 1989 bis 2011 aufgezeichneten Daten. Die untersuchten Frauen wurden im Alter von 25 bis 42 Jahren zum ersten Mal zu ihren Fruchtbarkeitswerten, Größe und Gewicht befragt. Alle zwei Jahre wurde ein aktueller Status ihrer Menopause, etwaige Hormontherapien, Gewicht und relevantes Verhalten, wie Rauchen und Sport erfasst. Die nun ausgewerteten Daten zeigen, dass Frauen mit einem BMI von unter 18,5 ein um 30 % erhöhtes Risiko haben, verfrüht in die Wechseljahre zu kommen. Ein weiteres Gefährdungsrisiko in diesem Zusammenhang sind Gewichtsschwankungen: Frauen, mit einem BMI unter 18,5, die unter häufigen Gewichtsschwankungen leiden, sind der Studie nach am wahrscheinlichsten von einem frühzeitigen Einsetzen der Wechseljahre betroffen.
Gründe abklären und begleitet Gewicht aufbauen
Neben der erhöhten Wahrscheinlichkeit verfrüht in die Menopause zu kommen, birgt Untergewicht auch weitere gesundheitliche Risiken. „Bei Untergewicht raten wir die Gründe medizinisch abklären zu lassen und mit Hilfe professioneller Ernährungsberatung zuzunehmen. Untergewicht ist unbedingt ernst zu nehmen“, so Prof. Obruca.
Quelle: Human Reproduction, Volume 32, Issue 12, 1 December 2017, Pages 2522–2531
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