Grippeimpfung steigert Chance auf gesunde Schwangerschaft

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Grippeimpfungen scheinen die Möglichkeit auf eine intakte Schwangerschaft zu erhöhen und reduzieren die Abortrate, sowie die Wahrscheinlichkeit von Frühgeburten. In zwei laufenden Studien wird nun die positive Auswirkung einer Grippeimpfung bereits während einer IVF-Behandlung getestet.

In Studien, die derzeit vom Zentrum für menschliche Fortpflanzung in New York durchgeführt werden, wird untersucht ob Frauen die sich in einer IVF-Behandlung befinden, mithilfe von Grippeimpfungen eher schwanger werden und weniger Fehlgeburten erleiden. Dazu erhalten die Probandinnen die Grippeimpfung beziehungsweise eine Placebo-Injektion zehn Tage bevor sie einen IVF-Zyklus beginnen. Anschließend wird evaluiert, ob bei mehr Frauen, die mit dem inaktiven Grippevirus geimpft wurden, eine erfolgreiche Einnistung erzielt werden konnte, als bei jenen ohne Wirkstoff.

 

Chancen auf erfolgreiche IVF-Behandlung soll erhöht werden

In den laufenden Studien lautet die Hypothese, dass die Chance auf eine erfolgreiche IVF-Behandlung erhöht wird, indem das Immunsystem der Frau moduliert und der Embryo eher akzeptiert wird. „Dieser Vorgang wird als immunologische Toleranz bezeichnet“, erklärt Univ. Prof. Dr. Andreas Obruca, unser Leiter des Kinderwunschzentrums. „Diese Toleranz bedeutet jedoch nicht das Immunsystem auszuschalten. Ganz im Gegenteil, es wird gestärkt, allerdings richten sich die Antigene dabei nicht gegen den Embryo.“ Daraus resultierend solle eine erhöhte Erfolgsquote bei IVF-Behandlungen sowie eine reduzierte Fehlgeburtenrate erreicht werden. „Diese Versuche könnten eine einfache und sichere Option für Frauen sein, die ihre Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern wollen“, erwartet Prof. Obruca.

 

Positive Ergebnisse aus bisherigen Studien

Bereits vergangene Studien zeigten in punkto Abortrate und Frühgeburten eine positive Auswirkung der Grippeschutzimpfungen während der Schwangerschaft. Die Zahlen sprechen für sich: Die Frühgeburtenrate sank um 41 Prozent bei Frauen die sich gegen den Virus impften. Zusätzlich wurde bewiesen, dass die Influenzaimpfung auch mehrere Monate nach der Geburt Mutter und Kind vor einer Grippe schützen. „Die Studienergebnisse zeigen, dass ein aufrechter Grippeschutz während der Schwangerschaft wichtig ist, dies gilt natürlich auch für IVF-Behandlungen“, erläutert Prof. Obruca.

 

Immunsystem während Schwangerschaft gefordert

Während der Schwangerschaft kommt es zu Veränderungen des Immunsystems, des Herzens und der Lunge. Diese führen dazu, dass schwangere Frauen anfälliger für Grippeerkrankungen sind als Nicht-Schwangere. „Um sowohl Mütter, als auch Säuglinge bestmöglich davor zu schützen, empfehlen wir Frauen sich bereits vor einer Schwangerschaft bzw. vor Beginn einer Kinderwunschbehandlung impfen zu lassen“, lautet die Empfehlung von Prof. Obruca.

 

Quellen:
www.centerforhumanreprod.com/fertility/science-magazine-features-clinical-trial-of-influenza-vaccine-to-facilitate-pregnancy-conducted-by-new-york-city-fertility-center/
www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27143672